Beiträge von Andy

Das Formel 1 Rennen findet bereits am morgigen Samstag statt! Jetzt also noch schnell bei unserem neuen F1 Tippspiel mitmachen.

    Mit Unterluftüberschläge bei "Tourenwagen" kennen sich die NASCAR-Fritzen halt aus. Wobei ich sagen muss, dass ich das bei der DTM bislang nicht als existentes Problem wahrgenommen habe.

    Die DTM führt zur Saison 2020 ein HYLO-Device ein, dass einen "High Yaw Lift off" verhindern soll. Dies soll einen möglichen Abhebe-Effekt bei Highspeed-Drehern und Unfällen verhindern. Als Yaw bezeichnet man den Winkel um die Z-Drehachse des Fahrzeugs. Neue Heckflügelhalterungen mit größerer Oberfläche und stärkerem Profil sollen beim Ausbrechen des Fahrzeugs einen größere Rückstelleffekt bewirken.

    Ein Einheitsbauteil der DTM wird 2020 aus Natur- statt Kohlefaser hergestellt. Die sogenannte Shoe-Box am Heck der DTM Fahrzeuge wird aus diesem neuen Naturfasserverbundwerkstoff hergestellt.

    Hatte mich schon gefragt, warum die Heckflügelhalterung jetzt so grob aussieht. Das ist dann wohl so das DTM-Gegenstück zur Haifischflosse bei den LMPs. Optisch definitiv keine Verbesserung, gerade die Audis mit den überklebten hinteren Seitenscheiben schauen langsam aus wie südamerikanische Silhouetten-Autos a la brasilianischer Stockcar oder argentinischer Top Race V6.

    DTM 2020: https://www.motorsport-total.com/dtm/fotos-vide…53/20dtmtestnbr

    Stockcar Brazil: https://www.speedsport-magazine.com/media/images/m…fraga-59492.jpg

    Seriennahe Fahrzeuge, ohne Hightech. So ein bisschen Euro V8-Style und ab dafür.

    Die Euro V8 hat eigentlich recht schön gezeigt, warum so ein Produktionswagenreglement eben nicht so einfach ist, wie sich das manche denken. Der Boom der Klasse war verdammt kurz und schon bevor der Promoter dann in finanzielle Schwierigkeiten kam, hatte man auf Grund der ausufernden Kosten und dem ewigen BoP-Hickhack schrumpfende Starterfelder. Dazu war die Zuverlässigkeit vieler Autos echt unterirdisch, da es mittlerweile eben verdammt schwer ist, aus einem Straßen-Auto (v.a. wenn es kein GT ist) ein brauchbares Rennauto zu machen.

    Ich denke, eine Art GT3 für V8-Limousinen würde nur auf internationaler Basis mit Serien in vielen verschiedenen Ländern klappen, wenn ein entsprechender Markt da wäre, um die Entwicklungskosten zu rechtfertigen - ansonsten würde man entweder nur Bastelbuden haben oder aber der Tuner/Fahrer/Hersteller mit dem größten Willen zum Geld ausgeben würde sich - BoP hin oder her - ziemlich schnell durchsetzen.

    Der BTCC-Ansatz mit dem einheitlichen Fahrwerk und Antriebsstrang wäre für mich deutlich realistischer. Durch die Einheitsteile hat man da viele Schlupflöcher zum Geld verbrennen geschlossen und verhindert, dass einige Autos einen zu großen konzeptbedingten Vorteil haben.

    Vielleicht könnte man was zaubern aus Autos der Mittelklasse (BMW 3er, Audi A4, C-Klasse) mit 2l-Turbo etc. Dann hätten se zumindest alle Möglichkeiten, um verschiedene Fabrikate darzustellen und gleichzeitig hätte das auch für den Verkauf Relevanz, und man könnte die Kosten tatsächlich mit erhöhten Verkaufszahlen begründen.

    Ich sehe da zwei Probleme: Zum einen ist die Mittelklasse Limousine in Australien wohl genauso tot wie hier - die Käuferschichten, die früher für so etwas in Frage kamen, kaufen jetzt SUVs. Zum anderen wird man sich bei weiten Teilen der Fanszene mit 2.0l Motoren keinen Gefallen tun.

    Und wenn dann jetzt noch Holden aussteigt wird die ganze Fanszene deutlich undurchsichtiger. Wer weiß ob die Hardcore Holden-Fans weiter schauen wenn Ford gegen BMW, Alfa Romeo oder sonstwas fährt.

    Das Problem ist ja nicht, dass Holden aussteigt, sondern dass Holden aufhört zu existieren. Ansonsten hätte es ja durchaus weiter private Projekte geben können, die die entsprechende Fan-Szene (dazu ein gutes Zitat aus den Kommentaren unter dem Speedcafe-Artikel: "Holden ist für seine Fans kein Autohersteller, sondern eine Sportmannschaft!") auch weiterhin hätten binden können. Aber wenn es schlichtweg keine neuen Holdens mehr gibt, kann man nich mal hergehen und eine Silhouette oder Rohkarosse von denen nehmen.

    Das Ganze ist ähnlich - aber auf andere Art und Weise - verfahren wie die Situation in der DTM. Ein extremer Schritt wäre es zu sagen "Gut, wir sind tatsächlich Sport-Team und keine Autohersteller mehr" und dann mit klassischen Silhouetten (z.B. aus der goldenen Zeit der Serie Anfang der 2000er oder auch aus den frühen 80ern) weiterzumachen. Aber anders sehe ich keine Möglichkeit, die ganze "Red vs Blue"-Geschichte am Laufen zu halten.

    Analyse warum die Serie wohl keine neuen Hersteller anziehen wird.

    https://www.speedcafe.com/torquecafe/ana…s-a-good-thing/

    Puh, da hat einer seine Recherche aber auch nicht wirklich gemacht, wenn er die BTCC für eine Silhouetten-Serie mit Einheitschassis hält. Es ist ja gerade der Trick von Gow, dass er die Produktions-Karossen nimmt, mit dem er es vermeidet, Ärger mit den Herstellern zu kriegen, wenn er die Autos dann als Audi oder Mercedes laufen lässt. Bei richtigen Einheitsserien verstehen nämlich gerade die deutschen Hersteller keinen Spaß, wenn man ihre Silhouetten auf das Chassis klatscht und das Ergebnis dann "Audi" oder "Mercedes" nennt. Die V8STAR und auch die Dänen mit ihren TA-2-Autos in der Thundersport Serie können ein Lied davon singen.

    Das denke ich auch, aber aus irgendwelchen unbekannten Gründen, geht das alles immer nur in Richtung E.

    Vielleicht wollen auch die Autohersteller nicht unbedingt, dass jemand einen "alternativen" Sprit bringt, weil dann nur alle ihre alten Autos umrüsten statt neue zu kaufen...aber das ist natürlich wieder Aluhut live....

    Rein von der Energie-Bilanz (beim Antrieb, nicht notwendigerweise bei der Fahrzeug-Produktion!) ist "E" schon besser, da jede Umwandlung von einer Energieform in eine andere (z.B von Biomasse in Treibstoff oder von Wind in Strom in Windgas in Motorleistung) immer einen Verlust an nutzbarer Energie darstellt; von daher macht es, so lange wir nicht dauerhaft erneuerbare Energie im Übermaß haben, schon Sinn, auf unnötige Umwandlungsschritte zu verzichten, also z.B. den Strom direkt in Antriebsenergie zu nutzen statt ihn in Gas oder Kohlenwasserstoffe umzuwandeln, die dann verbrannt werden, um wiederum Antriebsenergie zu erhalten. Von daher spricht - v.a. wenn man den Umweltsaustall bei der Batterie-Herstellung in den Griff kriegt, wofür es einige spannende Ansätze gibt, - bei der Massenmobilität schon vieles für einen schrittweisen Umstieg auf Elektroantriebe. Aber das bisschen Sprit, was man für den Rennsport braucht, könnte man synthetisch sicher mit den Energieüberschüssen herstellen, die es bei der Windkraft ja auch immer wieder gibt.

    Das Pferd hat ja seine Transformation vom Verkehrsmittel zum Freizeit-/Luxusobjekt bereits länger hinter sich, dazu braucht man dafür jetzt keine kilometerlange Rennstrecke mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen.

    Meine Schwester ist da ziemlich involviert. Für die Summen, die für Olympia-Sieg-taugliche Springpferde aufgerufen werden, kann WRT auch ein Jahr lang DTM mit zwei Autos fahren. Eventuell reicht das Wechselgeld auch noch für ne Saison GT3. Und auch im "Breitensport", wo es eigentlich nur um die goldene Ananas geht, werden für die Klepper teilweise Summen aufgerufen, für die Unsereins ziemlich lange arbeiten muss. Ich sehe schon, dass sich das nicht 1:1 übertragen lässt, aber der Kostenfaktor ist schon ähnlich.

    Ich glaube wir hatten das hier schonmal, aber die bessere Analogie sind für mich Segelboote; das technische Wettrüsten im America's Cup oder für die Vendeé Globe hat durchaus was von den besten Zeiten der LMP1.

    Ja, das ist halt generell das Thema: wird E-Mobilität jemals so akzeptiert sein wie jetzt Verbrenner? Wenn es ganz dumm läuft, werden wir in Zukunft nur noch Motorsport haben, der vollkommen an den Interessen der Menschen vorbeiläuft...

    Zumindest für eine Weile. Ich denke, die Generation, die komplett ohne Verbrenner aufwächst, wird sich dann auch wieder leichter mit Motorsport oder ganz allgemein sportlichem Fahren ohne Krach tun. Es sei denn, dass bis dahin nur noch Kollege Computer fährt. Dann wird Motorsport wohl mit Sicherheit den Weg von Pferderennen oder Segelbooten gehen.

    Oder konnte das auch einfach nicht, weil der Druck "elektrisch" zu werden, hier einfach riesig ist...

    Lasst uns mal darüber reden. Kann eine elektrische DTM überhaupt funktionieren oder verprellt man sich damit nicht 80% der Fans?

    Andersherum gefragt: Kann eine DTM ohne Elektro funktionieren oder verprellt man sich damit nicht 100% der Werke?

    Für mich kommt das einer Quadratur des Kreises gleich; es gibt keine Lösung, die den Interessen von Fans und Herstellern gleichermaßen gerecht wird. Und das Problem ist größer als die DTM, denn es wird mittelfristig allen Serien so gehen. Die Konsequenz für mich ist, dass der Motorsport mit Herstellerbeteiligung - und damit auch mit Beachtung im Mainstream - eigentlich ein Auslaufmodell ist.

    Eigentlich müssen die wieder näher ran an die Strassenversionen, da führt kein Weg dran vorbei.

    Nur dass die Straßenversionen von damals nicht wirklich Straßenversionen sondern Rennwagen für die Straße waren, die man dann wieder auf die Strecke gesetzt hat. Hab neulich mal einen Fahrbericht über den Sierra RS500 gelesen: so wirklich alltagstauglich war der wohl auch nicht. Heutzutage kann sich es aber kein Hersteller mehr leisten, Homologations-Specials in Kleinserie aufzulegen. Von daher landet man dann auch bei Straßenversionen schnell wieder bei den Einkaufswägelchen - und damit bei dem Problem mit der fehlenden Akzeptanz bei den deutschen Fans für weniger spektakuläre Autos, was auch schon der STW teilweise zum Verhängnis geworden ist.

    IMHO gibt es drei Gründe für den relativen Erfolg der DTM (definiert über Zuschauerzahlen und Medienaufmerksamkeit, die über die Spezialpresse hinausgeht):

    1. Der Name und der damit verbundene Mythos aus den 1980ern und frühen 90ern

    2. Das Engagement der Werke, das dem Zuschauer den Eindruck vermittelt, dass es da wirklich um etwas geht; mit Mercedes oder BMW kann man sich identifizieren, mit Team Phoenix oder MTEK oder auch der aktuellen Generation von Fahrern eher weniger.

    3. Die fetten Autos mit (zumindest bis zum Wechsel auf die 2.0T Motoren) brachialem Sound und im Vergleich zur Straßenversion irrwirtziger Performance. Wann immer außerhalb von Spezialistenforen wie diesem über die DTM gesprochen wird, läuft es auf diese drei Punkte heraus. Schon die Abkehr vom V8 war aus dieser Perspektive ein Problem.

    Ohne Hersteller und entsprechend spektakuläre Boliden wird die DTM nicht populärer als die ADAC TCR sein. Kann man so machen, aber ich hab immer meine Bauchschmerzen mit der Verzwergung einst großer Namen, wie bei der Trans-Am oder Interserie. Bevor sich eine Serie dann als trauriger Schatten ihrer selbst durch die Lande schleppt, sollte man vielleicht lieber gleich den Stecker ziehen.

    Die Frage wird sein, gibt es private Rennställe, die es sich leisten könne, so ein Class-One Auto zu bauen? Motorenlieferanten gibt es genug, Privatteams mit dem Know-how...puh

    Na ja, vorerst kann man ja auf die existierenden Chassis zurückgreifen. Wenn ich mich nicht täusche, hat man seit 2014 ohnehin nicht mehr jedes Jahr neue Autos gebaut. Die Idee ist wohl, dass sich BMW auch auf eine Rolle als Motorenlieferant zurückzieht und damit keinen unfairen Entwicklungs-Vorteil erhält.

    Dazu traue ich es einem Team wie ABT eigentlich schon zu, Chassis-Entwicklung zu stemmen. Gut, der TT-R ist ne Weile her, aber da hat es ja auch geklappt. Und zu seeligen ITC-Zeiten haben ja Joest, Zakspeed und Co ebenfalls selbst die - für die damalige Zeit hochkomplexen - Autos entwickelt; Stichwort ZAK-Carbon-Calibra.

    Außerdem muss ja nicht jedes Team Chassis-Entwicklung betreiben. In der australischen Supercar-Serie kaufen auch alle Commodore-Teams ihre Chassis bei Triple-8.

    Ich hab ja auch gar nix gegen E-Fuels etc. Da gibt es schon tolle Entwicklungen, und für mich wäre das auch im Strassen-PKW eine tolle Sache.

    Ich bezweifle halt nur, dass sich so Hersteller wie Audi davon halten lassen, oder man noch weitere Hersteller dazugewinnen kann. Am Ende muß das ja auch einer bezahlen/entwickeln...

    Wir schreiben immer noch aneinander vorbei. Vergiss die Hersteller, die sind spätestens mittelfristig eh weg. Wenn nicht wegen der Elektrifizierung dann halt wegen dem autonomen Fahren.

    Die Frage ist, was dann danach passiert. Klar ist für mich: es wird immer Leute geben, denen Rennsport einen Kick gibt, von daher wird es auch weiterhin zumindest auf dem Herrenfahrer-Level Rennsport geben. Ob man sich dann auch auf diesem Niveau elektrifiziert oder mit Verbrennern weitermacht, ist für mich noch nicht ausgemacht und es spricht eigentlich schon vieles für den Verbrenner - aber der muss dann aus Gründen der gesellschaftlichen Akzeptanz eben auch klimaneutral sein.

    Wenn wir Glück haben, geht es mit dem "lauten Motorsport" auch auf professioneller Ebene - aber eben ohne Herstellerbeteiligung - weiter. Hier hängt viel davon ab, ob Traditionsevents wie Le Mans, Indy oder Daytona 500 auf den Elektrifizierungs- und Automatisierungszug aufspringen oder dem traditionellen Motorsport erhalten bleiben. Ist Letzteres der Fall, dann wird es sicher auch weiterhin Leute mit dickem Geldbeutel geben, denen auch ein Sieg bei diesen Events als Sponsor oder Teameigner einiges wert sein wird - aber wiederum nur, wenn sie sich dabei keinem gesellschaftlichen Stigma aussetzen.

    Le Mans in 20 Jahren stelle ich mir so ein bisschen wie den America's Cup vor. Der basiert ja auch auf einer veralteten Technologie (in diesem Fall dem Segeln) aber auf Basis derer entwickeln Teams, die von internationalen Großfirmen, die mit dem Bootsbau sonst nichts am Hut haben, gesponsort werden, absolute Hightech-Renngeräte.

    PS: mir ist klar, dass wir da eigentlich ganz weit weg vom Thema DTM 2021 sind - eventuell kann ja einer der Mods den Thread ausgliedern.

    Das sehe ich anders. Ich denke, dass der Motorsport viele Facetten hat, die für Sponsoren potentiell attraktiv sind, wie z.B. Geschwindigkeit, Präzision, Nervenkitzel. Daneben haftet dem Sport aber eben auch das Image der altmodischen, sinnlosen Ressourcenverschwendung an. Als Sponsor muss man dann abwägen, ob die positiven die negativen Aspekte überwiegen und für immer mehr Sponsoren (v.a. von außerhalb des Automobilbereichs) ist das scheinbar schon jetzt nicht mehr der Fall.

    Wenn es aber gelänge, den Motorsport durch E-Fuels vom Stigma der Umweltverschmutzung zu befreien, können die Sponsoren gehalten und hinzugewonnen werden, da sie sich mit einem Motorsport-Sponsoring nicht mehr der Gefahr aussetzen würde, als rückwärtsgewandt und aus der Zeit gefallen wahrgenommen zu werden.

    Zum Thema Ökologie/Ökosprit:

    Ist halt die Frage, inwiefern synthetischer Sprit noch politisch gewollt ist. Gibt ja schon keine Zulassung für den Ökodiesel von Bosch, weil man eben denkt, dass das kontraproduktiv ist.

    Wenn dann alle Hersteller in der Serie auf Elektro umgestellt haben, macht Verbrenner-Motorsport gar keinen Sinn mehr. Selbst mit klimaneutralem Sprit.

    Ich hab das eigentlich auf den Privatiers-Sport ohne Werksbeteiligung bezogen, denn auch da wird man sich früher oder später die Frage nach dem Beitrag zum Umweltschutz stellen müssen - im Extremfall von Seiten der Politik, wahrscheinlicher aber von, Sponsoren, die verhindern wollen, dass man ihr Produkt mit angeblichen oder realen Klimakillern in Verbindung bringt.

    Ratel hat schon recht: in zwanzig (mittlerweile glaube ich eher fünf bis zehn) Jahren gibt's nur noch Kundensport und elektrisch. Und selbst beim Kundensport läuft das unter dem Vorbehalt, dass der fragliche Hersteller nicht auch dadurch noch wie VW noch negative Konsequenzen für sein Image befürchtet...

    Ich denke der "laute" Motorsport mit Verbrenner kann nur überleben wenn er a) als reiner Sport ohne Herstellerbeteiligung auskommt und b) durch die Nutzung von synthetischen, klimaneutral hergestellten Treibstoffen ökologisch unverdächtig wird.