Saisonstatistiken 2017

Hier werde ich die von mir geführten Statistiken zur Saison 2017 veröffentlichen. Den Start machen die TV-Zahlen!

TV-Zahlen

Nachdem es bei RTL lange Zeit gut aussah, schalteten zum Saisonende dann doch deutlich weniger Zuschauer ein, sodass der Durchschnitt leicht rückläufig war. Demhingegen ist die Einschaltquote aller Zuschauer und der 14 - 49-Jährigen gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Bei Sky scheint es eine sehr gute Entwicklung zu geben. Die Zahlen sind jedoch mit großer Vorsicht zu genießen, weil nicht für jedes Rennen Daten bekannt werden. Für 2017 liegen mir für 11 der insgesamt 19 Rennen Sky-Daten vor.

Verschiedene Sieger

Heute geht es weiter mit der Zahl der Rennsieger. Eine spannende Rennserie zeichnet sich ja mitunter auch dadurch aus, dass möglichst viele Fahrer eine Chance auf den Sieg haben. Das war in den letzten Jahren mit der Mercedes-Dominanz leider nur selten gegeben. In diesem Jahr ist das Ganze - gefühlt und statitisch belegt - wieder ein bisschen besser geworden.

Damit die Statistik nicht durch die Anzahl der Saisonrennen verfälscht wird (wenige Rennen = wenige Sieger, viele Rennen = viele Sieger), wird von mir zudem noch der "Sieger-geteilt-durch-Rennen"-Koeffizient (S/R) erhoben. Ein Koeffizient von 1,0 würde demnach bedeuten, dass jedes Rennen ein neuer Fahrer gewonnen hat. Daher gilt: Je höher die Zahl, desto ausgeglichener war das Fahrerfeld an der Spitze.

Dazu gibt es noch den 10-Jahres-Durchschnitt des S/R-Wertes. Trotz des Anstieges des S/R-Wertes für dieses Jahr tendiert der 10-Jahres-Durchnitt generell weiterhin nach unten.

Altes Punkteschema

Heute zum Bergfest machen wir mal eine in diesem Jahr etwas langweiligere Statistik. Für mich persönlich ist das alte Punktesystem von 195X bis 2001 immernoch das historisch beste Punktesystem: 10-6-4-3-2-1. Um auch kleineren Teams häufiger die Chance zu geben, in die Punkte zu fahren, änderte man 2002 das Punktesystem dahingehend, dass fortan die besten Acht eines Rennens punkteten, ab 2010 sogar die besten Zehn. Dadurch wurden Siege rein punktemäßig immer unattraktiver, sodass es sich für die Teams prardoxerweise lohnte, mehr auf Zuverlässigkeit zu setzen und für die Fahrer lohnt es sich seither, deutlich defensiver zu fahren. Damit ist das Ziel, mehr Teams Punktechancen einzuräumen bisher zum Teil gescheitert. Ich führe daher für mich weiterhin eine WM-Tabelle nach altem Punkteschema.

Nachdem im letzten Jahr der Weltmeister nach altem Punktesystem Hamilton und nicht Rosberg geheißen hätte, sind die Abweichungen in diesem Jahr deutlich unspektakulärer. Vor allem ist zu erwähnen, dass Daniel Ricciardo nach altem Schema 2017 vor Kimi Räikkönen gelandet wäre, was - wie auch die WM-Entscheidung an Hamilton im Vorjahr - eher meinem Gerechtigkeitsempfinden entspricht.

Insgesamt hätten nach altem Punktesystem 15 Fahrer und 9 Teams Punkte erzielt. Lediglich Sauber hätte ohne Punkt dargestanden.

Ankunftsquote

Heute wird es wieder ein bisschen spannender! Viele Fans finden die Rennen heutzutage nicht zuletzt auch deshalb weniger spannend, weil die Ausfallquoten in den letzten Jahren deutlich gesunken sind. Dies resultiert häufig in ereignisärmeren Rennen und zunehmender Monotonie auf dem Podium. Nachdem die Formel 1 traditionell und über Jahrzehnte hinweg sehr hohe Ausfallquoten aufwies, begann der Zuverlässigkeitszug erst nach 2002 Fahrt aufzunehmen.

In dieser Statistik zählen sämtliche Fahrzeuge als ausgefallen, die - aus welchen Gründen auch immer - nicht die Zielflagge sehen. Selbstverständlich ist die Statistik um die Einflussfaktoren Anzahl der Autos und Anzahl der Rennen bereinigt. Als ausgefallen zählen demnach auch Ausfälle durch eine Schwarze Flagge, Aufgaben an der Box, Defekte/Unfälle auf dem Weg in die Startaufstellung/in der Einführungsrunde oder durch einen Ausfall kurz vor Rennende (auch wenn sie laut FIA dann klassiert sind). Nicht als Ausfälle zählen Fahrzeuge, die noch vor dem Start zurückgezogen wurden oder Disqualifikationen nach Rennende, sprich: Alles, was in einem Highlight-Zusammenschnitt nach Rennende auch nicht zu sehen wäre.

Nachdem die Ankunfstquote in den letzten Jahren immer weiter anstieg, sehen wir in diesem Jahr erstmals wieder eine Abnahme der Zielanküfte. Niedriger war die Ankunfstquote zuletzt 2010. Dies kann den 10-Jahres-Durchschnitt dennoch nicht wirksam nach unten drücken.

Morgen macht meine Lieblingsstatistik dann den Abschluss für meinen Teil in diesem Thread. Falls jemand von Euch auch irgendwelche Statistiken führt, so dürfen die natürlich auch gerne hier gepostet werden.

Unfälle

Heute zur letzten der von mir geführten Statistiken: Die Saisonunfälle 2017. In den letzten Jahrzehnten gab es immer größere Anstrenungen die Formel 1 sicherer zu machen. Auslaufzonen wurden vergrößert und asphaltiert, Strecken entschärft, Bodenwellen entfernt und Übergänge zwischen Strecke und Gras via Teppichboden weicher gestaltet.

Auch wenn mir leider keine Zahlen aus den 90ern vorliegen, so kann ich sagen, dass 1998 gesichert als das unfallträchtigste Jahr gelten darf. So würde es zumindest mal im Magazin "F1 Racing" ohne Zahlenangabe veröffentlicht. Nach der Einführung der Rillenreifen waren die Autos damals nach Aussage der Fahrer "nicht mehr zu kontrollieren". Ich schätze, dass die Unfallzahlen seither um über 60% zurückgegangen sind. Es gibt ein statistischen Verfahren, mit dem sich die Zahlen näherungsweise rückrechnen lassen. Das werde ich vielleicht eines Tages mal tun.

Als Unfall zählen Berührungen mit feststehenden Streckenobjekten bei denen das Fahrzeug beschädigt wurde jedweder Ursache und in jedweder Wochenend-Session. Auch schwere Abflüge können als Unfall zählen, sofern diese - wie zum Beispiel Christian Albers in Imola 2006 - einen Unfallcharakter aufweisen. Dies kam in diesem Jahr jedoch nicht vor. Kollisionen sind keine Unfälle. Auch Testfahrten finden keine Berücksichtigung. Die Statistik ist nicht um die Anzahl der Rennen oder Anzahl der Autos bereinigt!

- In 2017 gab es einen leichten Rückgang der Unfallzahlen. Wie liegen aber immernoch deutlich über den mageren Jahren bis 2015.

- Das Unfallträchtigste Wochenende war Monaco mit insgesamt 7 Einschlägen.

- Der "Unfallkönig" heißt in diesem Jahr Marcus Ericsson mit 6 Unfällen.

- Auf den Plätzen 2 und 3 folgen folgen Jolyon Palmer und Romain Grosjean mit jeweils 5 Unfällen.

- Max Verstappen ist nur zweimal eingeschlagen.

- Unfallfrei blieben hingegen nur Fernando Alonso und Kevin Magnussen.